Die Kantine – El Comedor Galilea

Im August 2000 setzten Schwester Sonia und ihre Ordensschwestern den Grundstein für die heutige Kantine, in dem sie auf dem Boden ein kleines Lagerfeuer entfachten, und Tee für die Kinder kochten. Aus dem morgendlichen Tee wurde schließlich bald ein kleines Mittagessen, wofür die Kinder einen geschützten Ort mit einem Dach über dem Kopf benötigten.

Bis es möglich war, eine kleine Kantine zu errichten, sind Sonia und ihre Ordensschwestern damals von Hütte zu Hütte gezogen, um nur irgendwo unter einer Plastikplane Unterschlupf für die Kinder zu finden. Don Celestino, ein Mann und Vater von sechs Kindern aus dem Barrio stellte schließlich ein Stückchen seines Grundes zur Verfügung, sodass auf vier Pfählen eine große Plastikplane gespannt werden konnte und ringsherum mit Maschendrahtzaun abgedichtet wurde und fertig war das Dach über dem Kopf für das Mittagessen. Allmählich wurde es dann möglich den Zaun schrittweise durch Ziegel zu ersetzen, die die Schwestern mit den Kindern und Leuten aus dem Viertel selbst holten, ausluden und zusammenbauten. So entstand von Beginn an ein Gemeinschaftsgefühl für „ihre“ Kantine.

Als sich die Schwestern zeitbedingt nicht mehr so intensiv um die Küche der Kantine kümmern konnten, stellte sich Don Celestino, der- wie die meisten Männer aus dem Viertel – arbeitslos war, als Koch zur Verfügung, was er bis ins Jahr 2003 erfüllte. 

Mit Spenden aus Deutschland und Österreich konnte die Kantine schließlich vergrößert werden. So wurde bald ein Wellblechdach angeschafft und auch ein ordentliche Feuerstelle, ein Boden und noch ein offener Raum mit Ofen, wo man Brotbacken konnte.

Als der Brunnen dann endlich Wasser spendete, wurde eine kleine Leitung in den Comedor gelegt, wo sich die Kinder am Waschbecken ( eine Sensation für diese Kinder) ihre staubigen und meist klebrigen Händchen vor dem Essen waschen konnten.

Auch der Garten, der im Laufe der letzten zwei Jahre beträchtlich gewachsen ist, lag direkt neben der Kantine und lieferte frisches Gemüse in den Comedor – Eintopf.

Täglich kamen bis zu 50 Kinder in den Comedor, um dort meist ihre einzige warme Mahlzeit am Tag zu erhalten. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Kinder bei jeder Essensausgabe baten, ob sie diesmal ein begehrtes Stück Fleisch bekamen, das hie und da im Eintopf zu finden war. 1 Kg Fleisch musste in einem Großen Topf für 50 Kinder reichen, und wenn nicht jeder ein kleines Stücklein bekommen konnte, so sollte sie wenigstens den Geschmack von Fleisch im Eintopf schmecken können.

Vor jeder Mahlzeit, die sich ja später auf Mittagessen und „Merienda“- Jause ausdehnte wurde bzw. wird gebetet.

Ninito Jesus , que naciste en Belén

Bendice la leche y a nosotros tambien

Amen 

“Jesukindlein, das in Belen auf die Welt kam, segne die Milch und genauso uns – Amen”.

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