2003

Im März 2003 erlebten Sara und Christiane eine „Heimkehr“ in „ihr“ Viertel und verbrachten 5 Wochen in Argentinien, in denen einiges zu organisieren und zu entscheiden war. Anfang des Jahres wurde bekannt, das Schwester Sonia für drei Jahre nach New York versetzt werden sollte, sodass eine geregelte Leitung des Projektes beschlossen werden musste.

Die Anfänge des Sozialzentrums

Wie schon erwähnt arbeitete Sonia schon länger mit einem Team zusammen, dass aus ihrer Pfarrgemeinde stammt, die sich bereit erklärten in Form einer Organisation, das Projekt im Sinne von Sonia weiterzuführen. Die Organisation besteht heute aus 12 Mitgliedern und ist ein rechtlich anerkannter Verein in Argentinien mit Präsidentin, Vizepräsidentin, Sekretärin und Mitgliedern und genießt, nachdem sich Sara und Christiane persönlich überzeugt haben, ihr größtes Vertrauen. Alle arbeiten ehrenamtlich und entscheiden in enger Zusammenarbeit mit uns sowohl über das Wohl und Gedeihen des Projekts als auch über die finanziellen Ausgaben aus dem Spendenkonto, dass in Österreich ist.

Die Organisation trägt den Namen „Eslabones Solidarios“ was übersetzt „Solidarische Kettenglieder“ bedeutet, da im Laufe der Zeit immer mehr Menschen ihre Hilfe angeboten hatten und somit ein Kettenglied der Kette wurden.

Weiters sind in der Organisation fixe Statuten aufgestellt, in denen in bezug auf die Zusammenarbeit mit Europa festgelegt ist, dass vierteljährlich eine genaue Abrechnung, sowie Berichte über die Neuigkeiten aus dem Viertel und dem Projekt per e-mail an Christiane geschickt werden. Somit gibt es auch für die Freunde des Viertels den „Chamigos del Barrio“ alle drei Monate einen kleinen Rundbrief.

Christiane Rein bei Familie Jablowski

Im März 2003 startete auch das Nachhilfeprojekt für die Kinder des Viertels, die heute teilweise schon in die Schule gehen können. Viele Kinder sind jedoch immer noch ohne Schulplatz und sollen in der Nachhilfe wenigstens das nötigste schulische Grundwissen vermittelt bekommen. Die meisten Schulkinder haben enorme Lernschwierigkeiten, da sich die lange Zeit der Unterernährung, an der die meisten auch noch heute leiden, Gehirnschädigungen nach sich ziehen.

Sonia und Lorena bei der Nachilfe

Zwei Studentinnen geben von nun an dreimal die Woche 12 Stunden lang gezielt Nachhilfe und werden von unserem Spendenkonto dafür bezahlt.

Durch Bildung soll den Kindern die Chance auf ein besseres, und das bedeutet für uns vor allem mündiges und selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden.

Das Projekt wächst zwar langsam, aber dafür kontinuierlich und vor allem, und das ist in den Vordergrund zu stellen: mit den Menschen des Viertels.

In der heutigen kleinen Kantine kochen zwei Mütter, die ebenfalls einen kleinen Lohn erhalten. Ihnen steht die Möglichkeit offen, an Kochkursen teilzunehmen, die die Kirche anbietet, um beispielsweise Soja zu verarbeiten. Seit kurzem bietet auch eine Diätassistentin dem Viertel ihre Hilfe an und gibt den Köchinnen hilfreiche Tipps, um die Unterernährung der Kinder zu bekämpfen.

Heute kommen etwa 50 Kinder bis 10 Jahre und werdende Mütter in die Kantine und erhalten dort täglich Mittagessen, Jause und seit Neuestem auch morgens eine Tasse Tee .

Schwester Sonia und ihre Ordensschwester haben somit bewiesen, dass Solidarität tatsächlich möglich ist und selbst in der auswegslosesten Situation, Gottvertrauen und der Glaube an das Mitgefühl der Menschen wieder Hoffnung und Leben bringen kann, wie es am Beispiel unseres Projekts zu sehen ist.

Hoffentlich schreibt sich die Geschichte des Viertels dank der Unterstützung von noch vielen Menschen weiterhin fort, damit die Menschen dort wenigstens die Möglichkeit besitzen, ihre Zukunft positiv zu verändern  und das Elend zu lindern.

So schließen wir die Geschichte mit einem Zitat von Sonia ab und hoffen, dass es bald eine Fortsetzung gibt: 

„Wir sind nicht auf der Welt, um alles zu machen. Aber wir sind sicherlich auf die Welt gekommen, um etwas zu machen“ oder wie es Erich Kästner ausdrücken würde: „Es gibt nichts gutes, ausser man tut es“.